Meine Schwester ist magersüchtig

Zitat

Hallo, falls das hier überhaupt jemand liest. (TW weil Beschreibung der Essstörung meiner Schwester - ohne Zahlen!)

Erstmal kurz zu mir: Ich bin 19, werde bald zwanzig und hatte selber vor vier Jahren mit Anorexie zu kämpfen. Jetzt habe ich wenn eher eine Symptomatik Richtung Essanfällen, komme damit aber gut klar. Jedoch leide ich stark unter der Situation bei uns zuhause (wohne mit meiner Mutter und meiner Schwester) und möchte deshalb auch endlich ausziehen, aber die Wohnungssuche...

Meine Schwester hat seit circa einem Jahr eine stark ausgeprägte Anorexie, auf jeden Fall stärker, als sie bei mir damals je war. Sie war letztes Jahr bis November ca. 12 Wochen in einer Klinik, ist dann aber zuhause immer weiter wieder mehr von der Krankheit eingenommen worden und das hat jetzt seit Weihnachten/Silvester nochmal einen absoluten Höhepunkt erreicht. Sie isst immer weniger und nimmt ab (zugenommen hatte sie zuhause eh nicht, obwohl sie eigentlich noch muss(te)). Zudem streiten wir uns ständig und sie ist uns gegenüber sehr aggressiv. Ich weiß zwar, dass das nicht wirklich 'sie' ist und sie selbst am meisten unter dem allen leidet, aber es tut weh, sie so zu sehen und nichts (mehr) machen zu können. Zudem leidet meine Mama auch sehr darunter und es ist schwierig, auch ihr irgendwie zu helfen.

Hat jemand hier irgendwelche ähnlichen Erfahrungen mit Geschwisterkindern gesammelt? Ich bin so verzweifelt und würde einfach gerne mit jemandem reden, der mich versteht.

 

Danke, falls du bis hierhin gelesen hast:)

Amsel

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Liebe Amsel,

Danke für Ihren Eintrag in unser Forum. Wir entnehmen Ihrer Nachricht, dass Sie sehr um den Zustand Ihrer Schwester besorgt sind.

Haben Sie vor allem Geduld und Nachsicht mit Ihrer Schwester. Vermitteln Sie ihr, dass sie nicht alleine und es okay ist, Hilfe anzunehmen (wir gehen davon aus, dass Sie derzeit in Therapie ist?) Hören Sie ihr zu und zeigen Sie sich verständnisvoll, auch wenn Sie die Gedanken und Verhaltensweisen Ihrer Schwester nicht immer nachvollziehen können. Achten Sie allerdings dennoch auf Ihre Grenzen und stecken Sie diese ab, da es für Sie als Angehörige auch eine herausfordernde Situation ist!

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele Angehörige und Familienmitglieder von Betroffenen eine professionelle Begleitung brauchen. Daher bieten wir 1x monatlich Angerhörige- und Elternabende an. Gerne können Sie sich und Ihre Mutter dazu unter unserer Telefonnummer 01/22 88 770 von Montag bis Freitag zwischen 9:00 und 17:00 Uhr anmelden.

Wir wünschen Ihnen und Ihrer Schwester alles Gute auf Ihrem Weg!

Das intakt Team